Gemeinwohlökonomie – ein gutes Leben für alle

Die Idee
„Unser jetziges Wirtschaftssystem steht auf dem Kopf. Das Geld ist zum Selbst-Zweck geworden, statt ein Mittel zu sein für das, was wirklich zählt: ein gutes Leben für alle” (Christian Felber). Als Alternative entwickelte der österreichische Autor Christian Felber das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie als Vision eines alternativen Wirtschaftssystems, das auf gemeinwohlfördernden Werten wie Kooperation und Solidarität statt auf Konkurrenz und Gewinnmaximierung aufgebaut ist. Stattdessen sollen Vertrauen, Verantwortung, Mitgefühl, Teilen und Solidarität gefördert werden.

In einer Gemeinwohl-Matrix sind die Werte mit den verschiedenen beteiligten Gruppen kombiniert und so können Unternehmen, Organisationen aber auch Kommunen anhand 20 inhaltlicher Eckpunkte eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen.

Best Practices in der Marburger Region
Im Rahmen einer Leader-Förderung der Region Burgwald-Ederbergland haben 2019 vier mittelhessische Unternehmen ihren Unternehmenserfolg erstmals auch in einer Gemeinwohl-Bilanz bemessen. Beteiligt waren die gemeinnützige und mildtätige GmbH „Die Fleckenbühler” (Bereich Landwirtschaft), die Frankenberger Steuerungberatungsgesellschaft Czeczatka & Werner, MarMed GmbH (Praxisbedarf und Praxisausstattung für Tierarztpraxen) und der St. Elisabethverein Berufliche Bildung.
Schon 2017 hatten die beiden Marburger Unternehmen „Foster Naturkleidung” und die „Gesellschaft für angewandte Kommunalforschung” (Gefak) eine Gemeinwohl-Bilanz vorgelegt.
Inzwischen haben auch die Stadtwerke Marburg, der Eigenbetrieb Jugend- und Kulturförderung des Landkreises Marburg-Biedenkopf und die Evang. Kirchengemeinde Rosphetal-Mellnau eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt.

Regionalgruppe Lahn-Eder
2016 haben sich in Marburg Unternehmer und regionale Akteure erstmalig zusammengefunden, um eine Regionalgruppe Lahn-Eder der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) aufzubauen. Die Gruppe versteht sich als Teil der internationalen Gemeinwohl Ökonomie Bewegung.
Die Aktiven der Regionalgruppe treffen sich zweimal monatlich. Die Treffen sind für alle Interessierten offen: I.d.R. findet am 2. Sonntag im Monat, 16:00 Uhr, ein Treffen zur Diskussion eines inhaltlichen Themas statt und am 3. Dienstag im Monat um19:00 Uhr eine Videokonferenz.
Ansprechpartner: Roland Kreling-Behmenburg und Brigitte Heusinger von Waldegge, Mail: lahn-eder@ecogood.org und Infos auch über die Webseite.