Oberrosphe – viel Initiative für die Gemeinschaft

Gut leben auf dem Dorf – hier in Oberrosphe” – das drückt sehr gut aus, was die 145 Mitglieder*innen dieses gleichnamigen Vereins bewegt. Sie möchten den generationsübergreifenden Austausch und Zusammenhalt zwischen Oberrospher Bürgern fördern. Konkret bedeutet das, sie betreiben ein Begegnungscafé, managen das Dorfgemeinschaftshaus, bieten Carsharing an und organisieren in vielfältiger Form Nachbarschaftshilfe.
Aber auch einzelne Bürger werden aktiv und so verwandeln z.B. Gabriele Wade und ihr Mann Andreas ein hässliches Haus am Dorfrand zu einer coolen Location für Café, Kunsthandwerk und Kulturveranstaltungen in Clubatmosphäre („Vergissmeinnicht im hässlichen Haus”)!

Schon über 10 Jahre früher hatte sich der Ort bereits einen Namen gemacht als „Bioenergiedorf Oberrosphe”. Oberrospher Bürger*innen gründeten damals eine Energiegenossenschaft, um sich von den Ölscheichs unabhängiger zu machen. Heute werden über ein Nahwärmenetz 70 % der Haushalte aus einem nahen Biomasse-Heizwerk mit Wärme versorgt und das zu einem Preis von 8,3 Cents/kWh (12/2022)! Der günstige Preis liegt auch an dem hohen ehrenamtlichen Engagement. Mehr als 30 Männer und Frauen arbeiten für die Anlage. Allein zehn von ihnen haben einen Radlader-Führerschein, um die Hackschnitzel zum Heizkessel fahren zu können.
Eine große Photovoltaikanlage auf dem Dorfgemeinschaftshaus produziert umweltfreundlichen Strom, neben erfreulich vielen kleinen Anlagen auf privaten Dächern.

Aber auch das alltägliche Dorfleben aus vergangenen Zeiten haben engagierte Bürger*innen lebendig werden lassen, indem sie im alten Forsthof schon 1990 ein Dorfmuseum einrichteten. Samstags und Sonntags 14-17 Uhr geöffnet mit Kaffee und Kuchen.
In Form des Theaterstücks „Die Burgwälder” erzählten die Oberrospher*innen (über 100 Beteiligte) im Sommer 2022 vom Schicksal der einfachen Landbevölkerung zwischen 1831 und 1849 openair vor der Kulisse des Alten Forsthofs (Oberhessische Presse, 4.7.22). Ein großartiger Erfolg mit 7 Aufführungen und voll besetzten Reihen!

Und weiter gehts mit der Umgestaltung des alten Festplatzes in einen Mehrgenerationenplatz – wieder mit viel Eigenleistung der Bürger*innen. Bouleplatz, Bolzplatz, Wasserspielplatz, das Multifunktionsfeld und auch die Wohnmobilstellplätze erfreuen sich großer Beliebtheit.
Ein Regio-Automat von Markthaus aus Wittelsberg versorgt Bürger*innen sowie Gäste mit Grundnahrungsmitteln aus der Region. Auch für interessante Lektüre ist gesorgt, denn im nahen Bücherhäuschen bietet eine Tauschbücherei eine sehr gute Auswahl. Täglich geöffnet.

Zum Schluss lohnt sich noch ein Blick über den Dorfrand hinaus in das nahegelegene, reizvolle Wandergebiet des Burgwalds hinein. Hier laden zahlreiche gut ausgeschilderte Wege zum Entdecken ein. Besonders zu empfehlen ist der Premiumwanderweg „Stirnhelletour” mit dem Aussichtspunkt „Stirnhelle”.
Von hier aus hat man auch einen schönen Blick auf das gesamte Dorf Oberrosphe mit seinen rund 780 Bewohner*innen, die immer wieder überraschen durch ihren stark ausgeprägten Sinn für die Gemeinschaft!

 

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